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Dein Geschäftsmodell – die Basis für deine Gründung

Du hast eine tolle Geschäftsidee und möchtest ein eigenes Unternehmen gründen. Grossartig, wir unterstützen dich gerne dabei! Unser Tipp: Bevor du loslegst, solltest du dir Zeit nehmen, dein Geschäftsmodell zu entwickeln. Doch was ist ein Geschäftsmodell genau? Was musst du dabei berücksichtigen? Und warum ist es so grundlegend für deinen späteren Erfolg? Wir verraten es dir. 

Wozu brauche ich überhaupt ein Geschäftsmodell?

Das Geschäftsmodell ist die logische Weiterentwicklung deiner Geschäftsidee und die Vorstufe deines Businessplans. Du hast dich zwar bereits mit der Marktanalyse und dem Wettbewerb beschäftigt, doch das reicht noch nicht, um einen soliden Businessplan zu erstellen. Denn dieser verrät dir erst, ob deine Idee wirklich so erfolgversprechend ist, wie sie auf den ersten Blick erscheint. 

Beim Geschäftsmodell spielen viele Aspekte eine Rolle – angefangen vom Angebot und dem Nutzen für die Zielgruppe über deine Kernfähigkeit, deine Teampartner und deine Ressourcen bis hin zu Positionierung, Marketing und Vertrieb. Entscheidend ist, all diese Themen strukturiert zu analysieren und dir selbst dabei die richtigen Fragen zu stellen. 

Die meisten davon kannst du vielleicht sogar spontan beantworten – schliesslich kennt niemand deine Geschäftsidee so gut wie du, und eventuell hast du das Geschäftsmodell sogar schon im Kopf. Dennoch lohnt es sich, alles einmal detailliert aufzuschreiben und zu durchdenken. Vielleicht fallen dir dabei Punkte auf, an die du zuvor noch gar nicht gedacht hast? 

Wie erstelle ich ein Geschäftsmodell? 

Dein Geschäftsmodell beschreibt exakt, wie dein geplantes Business funktionieren soll. Damit du keinen Aspekt vergisst, orientierst du dich am besten an den folgenden neun Fragen. Indem du sie beantwortest, entsteht Schritt für Schritt dein Geschäftsmodell. 

Letztendlich geht es darum, zu definieren, woraus genau dein Angebot besteht, welchen Nutzen es der Zielgruppe bringt und wie du damit Geld verdienst. 

Damit das Ganze für dich nicht so theoretisch ist, liefern wir anhand eines praktischen Beispiels – eines Fotografen – mögliche Antworten. Das macht dir deutlicher, worauf diese Fragen abzielen könnten. 

1. Welches Problem löst du für deine Kunden?  

Dein Unternehmen wird nur dann erfolgreich sein, wenn es ein grundlegendes Bedürfnis deiner Kunden erfüllt. Im Idealfall bietest du ihnen die Lösung eines Problems, auf die sie schon lange gewartet haben. 

Bei unserem Beispiel, dem Fotografen, könnte die Antwort auf diese Frage folgendermassen lauten: 

«Bei wichtigen Momenten im Leben möchten Menschen, dass jemand dabei ist, der diese dokumentiert, sodass sie den Moment geniessen können und ihn zugleich verewigt haben, um ihn immer wieder erleben und im Nachhinein teilen zu können – deshalb brauchen sie mich.» 

2. Welche Kunden möchtest du erreichen? 

Je besser du deine Zielgruppe kennst, desto genauer kannst du auf ihre Bedürfnisse eingehen. Handelt es sich um Geschäftskunden oder Privatkunden? Sind sie überwiegend regional oder überregional? Wie alt sind sie? Welche Werte haben sie? Wie ist ihre finanzielle Situation? 

In unserem Beispiel könnte der Fotograf so antworten: 

«Ich möchte Personen erreichen, die ein Fest (z. B. einer Hochzeit) organisieren und einen professionellen Fotografen engagieren wollen. Die Personen sollten qualitätsbewusst sein und eine gewisse Zahlungsbereitschaft haben.» 

3. Wo erreichst du deine Kunden am besten? 

Du löst ein Problem deiner Zielgruppe – aber das müssen deine potenziellen Kunden erst einmal wissen! Wie könntest du sie darüber informieren? Wie sieht dein Marketingkonzept aus? Auch hier zahlt es sich aus, dass du deine Zielgruppe gut kennst. 

Unsere Beispiel-Antwort des Fotografen: 

«Auf Hochzeitsmessen, via Fachzeitschriften, durch Auslagen in Brautmodegeschäft oder bei Anzugsschneidern. Ausserdem mittels meiner Website und über Empfehlungen von bestehenden Kunden.» 

4. Wie stehst du mit deinen Kunden im Kontakt? 

Deine Kunden kennen dich und dein Angebot – nun gilt es, sie zu binden. Sie sollten regelmässig an dich erinnert werden und natürlich auch von aktuellen Angeboten und Neuheiten erfahren. Auf welche Weise willst du das sicherstellen? 

Der Fotograf aus unserem Beispiel geht so vor: 

«Für meine Kunden ist es wichtig, dass sie mich jederzeit auf meinem Handy erreichen können. Ausserdem vernetze ich mich auf Social Media, veröffentliche einen Newsletter und versende zu Weihnachten Grusskarten.» 

5. Was sind deine wichtigsten Einnahmequellen? 

Logisch: Indem du deine Produkte verkaufst oder deine Dienstleistung erbringst. Es lohnt sich, genauer nachzudenken. Du könntest etwa Abonnements oder Wartungsverträge anbieten. Auch durch Provisionen und Lizenzen kannst du – je nach Branche und Business – Umsätze generieren. 

Der Fotograf beantworte die Frage folgendermassen: 

«Hochzeits-Fotografie bringt die meisten Einnahmen, da Personen dann bereit sind, mehr Geld auszugeben. Ausserdem habe ich ein eigenes Foto-Studio, in dem Kunden spontan vorbeikommen können. Vor allem im Winter, wenn es weniger Hochzeiten gibt, ist dies eine wichtige Einnahmequelle.» 

6. Wer sind deine wichtigsten Partner? 

Je nach Art deines Unternehmens brauchst du Kooperationspartner, Finanzpartner, Vertriebspartner und/oder Technologiepartner, ausserdem Lieferanten, Berater und Experten, möglicherweise auch Personal. 

Welche Partner hat der Fotograf aus unserem Beispiel? 

«Für mich sind Hochzeitsplaner und Eventlocations, die mich weiterempfehlen, die wichtigsten Partner. Ausserdem arbeite ich mit einer freischaffenden Stylistin zusammen.» 

7. Was brauchst du zwingend, um dein Geschäft zu führen? 

Die Frage nach den notwendigen Ressourcen kann, je nach Geschäftsidee, sehr unterschiedlich ausfallen. Vielleicht brauchst du nichts weiter als dein Laptop. Vielleicht aber auch Maschinen, ein Warenlager und Transportfahrzeuge? 

Was unser Fotograf benötigt: 

«Foto- und Kameraausrüstung, mein Auto, um gut in der ganzen Schweiz mobil zu sein, und mein Laptop inklusive Bildbearbeitungsprogramme.» 

8. Was sind deine Hauptaktivitäten? 

Vielleicht wird dich die Antwort auf diese Frage am meisten überraschen, wenn du genauer darüber nachdenkst. Stell dir vor, du hast dein Geschäft gegründet und es läuft gut. Womit beschäftigst du dich überwiegend? Mit Verkauf oder Produktion, mit einer Dienstleistung oder mit Akquise? 

Die Aktivitäten in unserem Beispiel: 

«Als Fotograf sollte ich immer unterwegs sein – entweder bei Kundenanlässen oder um neue Kunden und Partner zu gewinnen.» 

9. Welches sind deine wichtigsten Ausgaben? 

Die Frage nach den benötigten Ressourcen gibt dir schon einen Hinweis darauf, wie hoch deine voraussichtlichen Ausgaben sind. Hast du auch wirklich alles bedacht? Hier solltest du dich auf keinen Fall verkalkulieren! 

Folgende Ausgaben hat der Fotograf aus unserem Beispiel: 

«Miete für das Foto-Studio, der Kauf oder die Miete von Kameraausrüstung sowie Abschreibung und Benzin für mein Auto». 

Dein Businessmodell im Überblick

Hast du alle neun Fragen ausführlich beantwortet, bist du bereits einen erheblichen Schritt weiter mit deinem Geschäftsmodell. 

Solltest du dich noch tiefer damit auseinandersetzen wollen, empfehlen wir dir, das Business Model Canvas herunterzuladen und auszufüllen. Dabei handelt es sich um ein weltweit etabliertes Modell. 

Es berücksichtigt nicht nur dein Wertangebot, sondern auch wichtige Faktoren wie Kundensegmente, Kanäle, Kundenbeziehungen, Umsatz- und Kostenstruktur etc. 

Geschäftsmodell Selbstständigkeit Schweiz

Was macht mein Businessmodell erfolgreich?

Du hast dich nun intensiv mit deinem Geschäftsmodell befasst und es grob beschrieben. Allerdings bist du mit deinem Angebot ja nicht allein auf dem Markt. Deshalb ist es wichtig, auch die Konkurrenz genau zu kennen und sich von ihr abzuheben. 

Die folgenden sechs Fragen helfen dir dabei, dein Geschäftsmodell im Hinblick auf die Mitbewerber zu analysieren. Das wird dir dabei helfen, dein Angebot zu schärfen und dich von der Konkurrenz abzugrenzen. Auch hier liefern wir dir beispielhafte Antworten, die dich hoffentlich inspirieren. 

1. Was kannst du besser als deine Konkurrenz? 

Es ist wichtig, deine Stärken zu kennen. Welche besonderen Fähigkeiten bringst du mit? Bist du besonders gut ausgebildet? Arbeitest du flexibel und kundenorientiert? Legst du besonderen Wert auf Qualität? Hast du aussergewöhnliche Kontakte? Bist du besonders kommunikativ? 

Hier die Antwort des Fotografen aus unserem Beispiel: 

«Ich bin professionell und unauffällig. Mich bemerkt man nur am Rande.» 

2. Was kannst du weniger gut? 

Eine Idee ist nichts wert, wenn es an der Umsetzung hapert. Deine eigenen Schwächen zu identifizieren, hilft dir dabei, Fehler zu vermeiden und bestimmte Aufgaben eventuell auszulagern. Diese Antwort ist auch wichtig für deine Positionierung. Sei ehrlich zu dir selbst! 

Der Fotograf antwortet folgendermassen: 

«Weil ich eine Ausbildung als Fotograf habe, bin ich in der Regel teurer als meine Konkurrenten, die oftmals Hobbyfotografen sind.» 

3. Welche Chancen kannst du für dich nutzen? 

Kommt deine Geschäftsidee zum richtigen Zeitpunkt? Analysiere die Chancen: Gibt es allgemeine gesellschaftliche Trends, die günstig sind? Ändert sich gerade das Verhalten der Kunden? Hat deine Zielgruppe mehr Kaufkraft als bisher? Gibt es kaum Wettbewerber? 

Der Fotograf aus unserem Beispiel hat folgende Chancen identifiziert: 

«Die Menschen haben immer mehr das Bedürfnis, sich in einem guten Licht darzustellen und ihre wichtigen Momente mit möglichst allen zu teilen.» 

4. Welche Risiken gibt es? 

Je besser du die Risiken kennst, desto fundierter deine Entscheidungen. Gibt es etwa neue Gesetze, die dein Business betreffen? Ist die Konkurrenz erdrückend? Ist der Trend, auf den du aufspringen willst, vielleicht schon wieder am Abklingen? 

Der Fotograf kennt seine Risiken: 

«Sehr viele Menschen haben heutzutage das Gefühl, dass sie mit dem eigenen Handy und ein paar Filtern ein professionelles Bild hinbekommen.» 

5. Wie lassen sich deine Stärken und die Chancen kombinieren? 

Der Markt ist reif für dein Angebot und die Rahmenbedingungen passen optimal. Hier kannst du ansetzen bei deiner Positionierung und deiner Marketingstrategie. Wenn du diese Verbindung hinbekommst, sind die Erfolgschancen besonders gross. 

So positioniert sich der Fotograf aus unserem Beispiel:

«Mit meinen Fähigkeiten als erfahrener Fotograf ist es mir möglich, Menschen im besten Licht erscheinen zu lassen, sodass sie sich nach aussen möglichst gut darstellen können. Ich sollte dies in meiner Kommunikation unbedingt herausheben, damit die Personen wissen, weshalb ich allenfalls etwas teurer bin.» 

6. Worauf musst du mit deinen Schwächen und Risiken besonders achten? 

Der Umgang mit deinen Schwächen und Risiken ist ebenso entscheidend für deinen Erfolg wie der mit deinen Stärken und Chancen. Die Augen davor zu verschliessen, bringt nichts – du brauchst eine Strategie dafür. 

So wie in unserem Beispiel: 

«Ich darf mich nicht auf einen Preiskampf mit Konkurrenten einlassen und muss ein Gespür dafür bekommen, welche Kunden einen professionellen Service auch richtig zu schätzen wissen». 

Konkurrenz- und Marktanalyse mit der SWOT-Strategie

Mit den Antworten auf diese Fragen weisst du bereits gut, was dich von deiner Konkurrenz abhebt, wo du aufpassen musst und was dich ausmacht. 

Möchtest du noch mehr ins Detail gehen? Dann empfehlen wir dir, unsere Vorlage zur SWOT-Analyse auszufüllen. 

SWOT steht für «Strengths» (Stärken), «Weaknesses» (Schwächen), «Opportunities» (Chancen) und «Threats» (Risiken). Mit diesem Tool kannst du deine Analyse vertiefen. 

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Dein Businessmodell steht. Wie geht’s weiter?

Du hast nun eine tragfähige Geschäftsidee und ein Geschäftsmodell. Du kennst deine Stärken und Schwächen, deine Chancen und Risiken. Du hast deine Zielgruppe definiert und weisst, wie du sie erreichen kannst. Dein Angebot soll ein Problem deiner Kunden lösen und dir Umsätze bringen. Als Nächstes empfehlen wir dir, die Erstellung deines Angebots genauer anzuschauen oder andere Themen rund um die Selbstständigkeit anzugehen.

Mach den Gründungs-Check! 

Willst du wissen, ob du bereit bist, selbstständig zu sein? Mit diesem Check kannst du es ganz einfach in 5 Minuten herausfinden.