Wie du deine Preise selbstbewusst festlegst in der Selbstständigkeit
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Viele Selbstständige haben am Anfang Schwierigkeiten, ihre Preise festzulegen. Die Angst, zu teuer zu sein, potenzielle Kund:innen abzuschrecken oder sich selbst zu überschätzen, ist weit verbreitet. Doch Fakt ist: Deine Preise spiegeln nicht nur deinen Wert wider, sondern beeinflussen auch, wie andere dein Angebot wahrnehmen. In diesem Artikel erfährst du, wie du deine Preise selbstbewusst festlegst – und warum es wichtig ist, mehr zu verlangen, als du vielleicht zunächst denkst.

1. Warum viele Selbstständige ihre Preise zu niedrig ansetzen

Es gibt mehrere Gründe, warum Selbstständige dazu neigen, ihre Preise zu niedrig anzusetzen:

  • Selbstzweifel: Viele glauben, dass ihre Arbeit weniger wert ist, als sie tatsächlich ist.

  • Vergleich mit der Konkurrenz: Manche orientieren sich an den Preisen anderer, ohne die eigenen Qualitäten und Kosten zu berücksichtigen.

  • Angst, Kund:innen zu verlieren: Die Sorge, dass hohe Preise abschreckend wirken könnten, hält viele davon ab, ihre Arbeit angemessen zu bepreisen.

Doch diese Denkweise kann langfristig schaden. Wenn deine Preise zu niedrig sind, arbeitest du oft hart für wenig Geld und brennst irgendwann aus. Ausserdem signalisierst du potenziellen Kund:innen, dass deine Dienstleistung weniger wert ist, als sie tatsächlich ist.


2. Der wahre Wert deiner Arbeit: Was du bei der Preisgestaltung berücksichtigen solltest

Um deine Preise realistisch und selbstbewusst festzulegen, musst du den wahren Wert deiner Arbeit erkennen. Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle:

a) Deine Expertise und Erfahrung

Deine Kund:innen bezahlen nicht nur für die Zeit, die du investierst, sondern auch für dein Know-how, das du dir über Jahre aufgebaut hast. Je mehr Erfahrung du hast, desto höher sollte dein Preis sein.

b) Der Nutzen für deine Kund:innen

Stelle dir folgende Frage: Welches Problem löst du für deine Kund:innen? Welchen Mehrwert bietest du ihnen? Wenn deine Dienstleistung dazu beiträgt, dass dein:e Kund:in Zeit, Geld oder Ressourcen spart, sollte sich das in deinem Preis widerspiegeln.

c) Deine eigenen Kosten

Vergiss nicht, deine eigenen Betriebskosten zu berücksichtigen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Tools und Software

  • Bürobedarf

  • Weiterbildung

  • Versicherungen

  • Steuern

Ein angemessener Preis deckt diese Kosten ab und sorgt dafür, dass du profitabel arbeiten kannst.


3. Wie du deine Preise selbstbewusst kommunizierst

Einen hohen Preis festzulegen ist das eine – ihn selbstbewusst zu kommunizieren, das andere. Viele Selbstständige geraten in Erklärungsnot, wenn Kund:innen die Preise hinterfragen. Hier sind einige Tipps, wie du souverän auftrittst:

a) Stehe hinter deinem Wert

Wenn du selbst von deinem Wert überzeugt bist, wird sich das auch in deinen Gesprächen widerspiegeln. Arbeite an deinem Mindset und sei dir bewusst, dass du eine wertvolle Dienstleistung anbietest.

b) Formuliere den Mehrwert klar

Anstatt den Preis zu rechtfertigen, erkläre den Nutzen, den dein:e Kund:in von deiner Dienstleistung hat. Zum Beispiel:

  • Statt: „Das kostet 1.500 Euro.“

  • Besser: „Mit diesem Paket sparen Sie langfristig Zeit und erzielen bessere Ergebnisse. Der Preis liegt bei 1.500 Euro.“

c) Keine Rabatte ohne Grund

Rabatte können deinen Wert mindern. Wenn du dennoch einen Rabatt anbieten willst, tue dies aus strategischen Gründen (z. B. bei langfristigen Kooperationen) und kommuniziere klar, warum es den Rabatt gibt.


4. Warum du mehr verlangen solltest, als du denkst

Viele Selbstständige unterschätzen den Wert ihrer Arbeit. Doch es gibt gute Gründe, warum du deine Preise höher ansetzen solltest:

a) Du ziehst die richtigen Kund:innen an

Wer billig anbietet, zieht oft Kund:innen an, die wenig Wert auf Qualität legen oder besonders viel fordern. Höhere Preise ziehen hingegen Kund:innen an, die deinen Wert erkennen und bereit sind, angemessen zu bezahlen.

b) Du steigerst deine Motivation

Wenn du gut bezahlt wirst, steigert das deine Zufriedenheit und Motivation. Du arbeitest mit mehr Freude und kannst besseren Service bieten.

c) Du sicherst deine finanzielle Zukunft

Höhere Preise sorgen dafür, dass du profitabel arbeiten kannst. Du kannst in Weiterbildung investieren, dich weiterentwickeln und auch mal Pausen einlegen, ohne finanzielle Sorgen zu haben.


5. Praktische Tipps zur Preisgestaltung

a) Recherchiere den Markt

Finde heraus, was andere in deiner Branche verlangen. Aber: Orientiere dich nicht nur an den Preisen der Konkurrenz. Berücksichtige auch deinen Mehrwert und deine Einzigartigkeit.

b) Kalkuliere deine Preise realistisch

Berechne, wie viel du verdienen musst, um deine Kosten zu decken und profitabel zu arbeiten. Ein guter Ansatz ist es, von deinem gewünschten Jahresgehalt auszugehen und das auf deine Arbeitsstunden herunterzurechnen.

c) Passe deine Preise regelmässig an

Dein Wert steigt mit deiner Erfahrung und Expertise. Daher ist es wichtig, deine Preise regelmässig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.


Fazit: Stehe zu deinem Wert!

Deine Preise spiegeln deinen Wert und die Qualität deiner Arbeit wider. Wenn du selbstbewusst hinter deinen Preisen stehst, ziehst du die richtigen Kund:innen an, steigerst deine Motivation und sicherst langfristig deinen Erfolg als Selbstständige:r. Trau dich, mehr zu verlangen – es lohnt sich!

Marco Good
Marco Good
14.01.25 10:40