Jede Reise in die Selbstständigkeit ist so unterschiedlich, wie die Ideen dahinter und die Menschen, welche die Idee verwirklichen.
Mäx Känzig ist ein Mann mit vielen Talenten. Vom Monteur zum Fotografen und Unternehmer – sein Weg in die Selbstständigkeit war alles andere als geradlinig. Bei einem Spaziergang am Zürichsee erzählt er Foundera von seiner Reise, den Herausforderungen und der Freude am Unternehmertum.
Zürich, 9. April 2024
Hallo Mäx. Schön, hast du dir die Zeit genommen, um mit uns über dich und allkind zu sprechen. Möchtest du dich kurz vorstellen?
MK: Sehr gerne. Ich bin Mäx Känzig, Gründer von allkind und leidenschaftlicher Fotograf, sowie visueller Storyteller mit einer Mission: Ich konzentriere mich darauf, Non-Profit-Organisationen dabei zu helfen, ihre Projekte durch Fotografie und visuelles Storytelling zu präsentieren. Ich schaffe eine Beziehung zwischen Spenderinnen und Spendern sowie der Organisation und dokumentiere die Projekte in den jeweiligen Ländern. Mit meinen Fotos bin ich die Stimme der Menschen vor Ort, die oft nicht gehört werden. Die Fotografie legt den Grundstein für weitere Verwendungszwecke wie Werbekampagnen auf sozialen Medien, Printmedien sowie Präsentationen. Sichtbarkeit schaffen und zum Handeln anregen, das ist mein Ziel. Ausserdem berate ich Start-ups in der visuellen Kommunikation. Wenn Personen eine Geschäftsidee haben, jedoch noch nicht wissen, wie sie diese visuell umsetzen wollen, bin ich für sie da.
Sehr spannend. Und kannst du uns etwas zu deinem bisherigen Werdegang erzählen?
MK: Klar doch. Meine Karriere begann mit einer Lehre als Monteur im Baugewerbe. Dort spezialisierte ich mich auf den Bau von begehbaren Kühl- und Tiefkühlräumen. Nach sechs Jahren auf der Baustelle erhielt ich vom damaligen Geschäftsleiter die Anfrage, die Firma zu übernehmen. Diese spannende Herausforderung reizte mich und ich nahm sie an. Um mich auf die neue Aufgabe vorzubereiten, absolvierte ich Weiterbildungen in Betriebswirtschaft, Projektleitung, Marketing und Kommunikation. In den folgenden Jahren sammelte ich Erfahrung als Projektleiter, Planer und stellvertretender Geschäftsführer. Schon damals spürte ich, dass mir das Unternehmertum grosse Freude bereitete. Nach vier Jahren musste ich jedoch ehrlich zu mir selbst sein: Meine Motivation speiste sich hauptsächlich aus Statussymbolen und dem Streben nach Geld. Diese Erkenntnis führte zu meinem Ausstieg. Ich brauchte eine Pause, um mich neu zu orientieren.
Und wie ging es dann für dich weiter?
MK: Ich stand vor der grossen Frage: "Was möchte ich wirklich in meinem Leben?". Dabei war für mich die Komponente wichtig:
"Was würde ich tun, wenn Geld keine Rolle spielen würde?"
Relativ schnell kam ich darauf, dass mir der Umgang mit Menschen, die Fotografie und die visuelle Kommunikation, andere Länder und Kulturen, sowie der Grundgedanke des Helfens am Herzen liegen. Ich begann, meine Idee "allkind" weiterzuentwickeln, vertiefte mich in die Materie und fasste irgendwann den Entschluss, es einfach zu probieren. Also beschloss ich, meine eigene Firma zu gründen. Allerdings wusste ich nicht genau, wie ich das angehen sollte, und so stiess ich auf Foundera.
Eine kurze Zwischenfrage: Wie bist du zu der Fotografie gekommen?
MK: Nach meinem Ausstieg aus dem Bauunternehmen gönnte ich mir, wie bereits erwähnt, eine Pause. Zu meinem 30. Geburtstag schenkte mein Vater mir dann eine Kamera und ich begann, einfach drauflos zu knipsen. Was zunächst als spontanes Hobby begann, entwickelte sich schnell zu einer echten Leidenschaft. Bereits nach vier Monaten wurde ich vom grössten Foto-Club der Schweiz unter die Top 50 nominiert. Diese unerwartete Anerkennung spornte mich an, mich noch intensiver mit der Fotografie auseinanderzusetzen. Ich schoss tausende Fotos, lernte durch YouTube-Videos und Masterclasses von den Profis und verfeinerte kontinuierlich meine Fähigkeiten. Heute fühle ich mich so sicher in der Fotografie, dass ich meine Leidenschaft zum Beruf machen konnte und damit auch Geld verdienen darf.
Gab es einen "Moment of Truth", an dem du dich entschieden hast, deine Leidenschaft zum Beruf zu machen?
MK: Es war kein einzelner, klar definierter Zeitpunkt. Während ich meine Idee entwickelte, merkte ich, wie viel Spass mir die selbstständige Arbeit machte.
"Die Verantwortung zu tragen, selbst zu entscheiden, wann und wie ich arbeite, entfachte in mir eine grosse Freude."
Ich sagte mir: "Das Leben ist dazu da, Fehler zu machen und zu lernen." Angst davor hatte ich keine. So fasste ich den Entschluss, mein Vorhaben in die Tat umzusetzen.
Wofür steht "allkind"?
MK: Ich habe mich gefragt, was ich alles kann. Schon von klein an war ich ein sehr kreativer Mensch. Ich habe Klavier und Schlagzeug gespielt, war DJ und habe unter anderem Hintergrundmusik für Werbefilme komponiert, produziert und eingespielt. So entstand der Name "allkind" - ein Ausdruck meiner Vielseitigkeit. Fotografie, Werbung, Kommunikation und vieles mehr – ich mache eben "allkind's of stuff".
Was macht dir am meisten Freude an der Selbstständigkeit?
MK: Dass ich selbst entscheiden kann, wie ich meine Zeit einteilen will. Ich arbeite für mich und muss nicht irgendwelche Projekte machen, die mich nicht interessieren. Das gefällt mir sehr. Es bringt viele Freiheiten und viele Verpflichtungen – doch genau diese Kombination hat es mir angetan.
Und was sind deine grössten Herausforderungen?
MK: Ehrlich gesagt, das ganze Administrative war und ist für mich eine Herausforderung. Dies sind Dinge, mit denen ich mich nie wirklich selbst auseinandersetzen musste. Versicherungen, Anmeldungen, Rechtsformen, etc. waren für mich grosse Fragezeichen. Ich habe auch kein grosses Interesse daran, muss ich sagen. Mit Foundera war die Gründung aber glücklicherweise deutlich einfacher, als ich gedacht hätte.
Du hast deine Einzelfirma mit Foundera gegründet. Wie hast du die Zusammenarbeit wahrgenommen?
MK: Die Zusammenarbeit mit Foundera war von Anfang bis Ende sehr positiv. Ich bin durch eine Internetsuche auf Foundera gestossen und habe mich dann dazu entschieden, den Gründungs-Check zu machen für eine Standortbestimmung. Das Ergebnis hat mir gezeigt, dass ich bereits gut auf die Gründung vorbereitet war und so habe ich mich für ein unverbindliches Erstgespräch angemeldet. Der Prozess war sehr unkompliziert. Beim ersten Termin wurde mir alles genau erklärt und ich schätzte besonders, dass auf meine individuelle Situation eingegangen wurde. Ich fühlte mich verstanden und ernst genommen. Besonders hilfreich war, dass ich auf Themen über die Gründung hinaus aufmerksam gemacht wurde, z. B. Versicherung, Buchhaltung und Bank.
Das freut uns sehr. Wo siehst du den grössten Vorteil von Foundera?
MK: Der grösste Vorteil von Foundera war für mich die geniale Beratung. Ich hatte eine feste Ansprechperson, an die ich mich jederzeit mit Fragen wenden konnte und die sich stets super engagiert hat. Ich wusste immer, wo ich im Prozess stehe und hatte nie das Gefühl, dass etwas unklar war.
Wenn du Foundera mit 3 Worten beschreiben müsstest, welche wären das?
MK: Zuverlässig, kompetent und unkompliziert.
Und wem würdest du Foundera weiterempfehlen?
MK: Jeder Person, die sich selbstständig machen möchte. Wenn man selbst noch nie gegründet hat, lohnt es sich, dies mit Profis zu machen. Auch wenn man denkt, es selbst zu können: die gesparte Zeit und die Nerven, sowie das sichere Gefühl sind es allemal wert.
Vorhin haben wir über Herausforderungen vor der Gründung gesprochen. Was sind Challenges für dich nach der eigentlichen Firmengründung?
MK: Eine grosse Herausforderung für mich ist die genaue Positionierung. Da ich verschiedene Dienstleistungen anbieten kann, muss ich mir manchmal überlegen, worauf ich mich genau fokussieren möchte. Dies ist sicherlich immer ein laufender Prozess. Eine weitere Herausforderung ist, dass der Markt umkämpft ist und es sehr viele gute, talentierte Leute gibt. Hier muss man sich durch Differenzierung hervorheben.
Wie geht es für dich und allkind weiter?
MK: Ich konnte mir über 7 Projekte als Fotograf für humanitäre Projekte in Afrika sichern. Ich freue mich bereits sehr darauf, da es sehr viele Komponenten hat, die mir gefallen. Zudem habe ich noch einige Kunden, die ich begleite, auch digital von Afrika aus.
Zum Abschluss des Interviews: Welche Tipps möchtest du angehenden Gründenden mit auf den Weg geben?
MK: Nutzt euer Netzwerk und seid stets proaktiv. Ausserdem: Seid mutig und probiert etwas Neues aus! Habt keine Angst vor Fehlern. Denn auch wenn etwas nicht funktioniert, seid ihr am Ende einen Schritt weiter als zuvor.
Vielen Dank für das spannende Gespräch und alles Gute auf deinem weiteren Weg!
Du denkst auch darüber nach dich selbstständig zu machen? Hier findest du alle wichtigen Informationen.