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Nachfolge in der Schweiz: So sicherst du die Zukunft deines Unternehmens

Geschrieben von Marco Good | 20.02.25 15:13

Die Nachfolgeregelung ist ein zentrales Thema für Unternehmerinnen und Unternehmer in der Schweiz. Wer ein Unternehmen aufgebaut hat, möchte es langfristig in guten Händen wissen. Doch wie plant man die Übergabe richtig? Welche Optionen gibt es? Und wann ist der ideale Zeitpunkt, um damit zu beginnen? In diesem Artikel erhältst du einen umfassenden Überblick, damit deine Nachfolge reibungslos verläuft.

Was ist die Nachfolgeregelung?

Die Nachfolgeregelung bezeichnet den Prozess der Übergabe eines Unternehmens an eine oder mehrere neue Personen. Ziel ist es, den Fortbestand des Unternehmens zu sichern und einen geordneten Übergang zu gewährleisten. Dabei kann das Unternehmen innerhalb der Familie bleiben, an Mitarbeitende übertragen oder an externe Dritte verkauft werden.

Warum ist die Nachfolgeregelung wichtig?

In der Schweiz stehen zahlreiche Unternehmen vor einer Nachfolgeregelung, da viele Inhaberinnen und Inhaber in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen möchten. Eine rechtzeitig geplante Nachfolge:

  • Sichert Arbeitsplätze und den Fortbestand des Unternehmens.
  • Verhindert finanzielle Engpässe durch frühzeitige Steuer- und Finanzplanung.
  • Bewahrt den Unternehmenswert und die Marktposition.
  • Vermeidet Konflikte in der Familie oder mit Geschäftspartnern.

Welche Optionen gibt es?

Je nach persönlicher und geschäftlicher Situation gibt es verschiedene Möglichkeiten der Nachfolgeregelung:

  1. Familiäre Nachfolge:

    • Übergabe an die nächste Generation: Das Unternehmen bleibt in der Familie und wird an Kinder oder andere Verwandte übergeben.
    • Erbteilung und Ausgleichszahlungen: Um Erbstreitigkeiten zu vermeiden, können Ausgleichszahlungen an nicht im Betrieb tätige Erben vereinbart werden.

  2. Interne Nachfolge:

    • Management-Buy-Out (MBO): Führungskräfte oder langjährige Mitarbeitende übernehmen das Unternehmen.
    • Mitarbeiterbeteiligungen: Schaffung von Anreizen für Mitarbeitende, das Unternehmen langfristig zu führen.

  3. Externe Nachfolge:

    • Verkauf an Dritte: Das Unternehmen wird an externe Investoren oder andere Unternehmen verkauft.
    • Management-Buy-In (MBI): Externe Führungskräfte oder Investoren kaufen sich ein und übernehmen die Geschäftsleitung.

Wie gehst du am besten vor?

  1. Frühzeitige Planung:

    Beginne mindestens 3 bis 5 Jahre vor der geplanten Übergabe mit der Nachfolgeplanung. Das schafft ausreichend Zeit für eine fundierte Entscheidung und einen geordneten Übergang. Grundsätzlich gilt: Je früher, desto besser. Eine rechtzeitige Planung bietet folgende Vorteile:

    • Flexibilität bei der Auswahl und Vorbereitung des Nachfolgers.
    • Optimierung steuerlicher und finanzieller Aspekte.
    • Vermeidung von Zeitdruck und unüberlegten Entscheidungen.

  2. Analyse der Unternehmenssituation:

    • Finanzen und Bewertung: Lasse den Unternehmenswert professionell ermitteln, um einen fairen Kaufpreis zu bestimmen.
    • Stärken und Schwächen: Analysiere das Unternehmen, um Potenziale und Herausforderungen frühzeitig zu erkennen.

  3. Auswahl der Nachfolgeoption:

    Entscheide dich für die passende Nachfolgeform – ob familiär, intern oder extern. Dabei sollten auch steuerliche und rechtliche Aspekte berücksichtigt werden.

  4. Rechtliche und administrative Schritte:

    • Handelsregisteränderung: Bei Wechsel der Geschäftsführung oder Änderung des Firmennamens ist eine Anpassung im Handelsregister erforderlich.
    • Neugründung oder Mutation: Wenn strukturelle Änderungen vorgenommen werden, kann eine Neugründung oder Mutation im Handelsregister sinnvoll sein.
    • Verträge und Vereinbarungen: Regelungen zur Übergabe sollten schriftlich festgehalten werden, z.B. in Form von Kaufverträgen oder Gesellschaftsverträgen.

  5. Kommunikation und Übergabe:

    • Offene Kommunikation: Informiere frühzeitig alle betroffenen Parteien (Mitarbeitende, Kunden, Lieferanten).
    • Einarbeitung und Übergangsphase: Unterstütze die Nachfolger in einer Übergangszeit, um den Wissenstransfer zu sichern.

Handelsregisteränderung und Mutation – Pflicht oder Option?

Handelsregisteränderungen und Mutationen sind keine Optionen, sondern notwendige administrative Schritte, wenn sich wichtige Unternehmensdaten ändern. Das betrifft insbesondere:

  • Änderung der Geschäftsleitung: Wenn der neue Inhaber die Geschäftsführung übernimmt, muss dies zwingend im Handelsregister angepasst werden.
  • Änderung des Firmennamens oder der Rechtsform: Auch diese Änderungen müssen gemeldet und eingetragen werden.
  • Änderung von Vertretungs- und Zeichnungsberechtigungen: Neue Unterschriftsberechtigungen müssen im Handelsregister festgehalten werden.

Fazit: Bei einer Nachfolgeregelung sind Mutationen und Handelsregisteränderungen rechtlich notwendig, um die Unternehmensdaten aktuell zu halten und die Haftungsverhältnisse klar zu regeln.

Neugründung – eine optionale Strategie

Eine Neugründung ist keine zwingende Folge einer Nachfolge, sondern eine Option, wenn der Nachfolger das Unternehmen stark umstrukturieren oder neu positionieren möchte. Das könnte sinnvoll sein, wenn:

  • Ein komplett neuer Markenauftritt geplant ist.
  • Eine andere Rechtsform gewünscht wird (z.B. von einer Einzelunternehmung zu einer GmbH).
  • Der Nachfolger Risiken der alten Firma (wie Schulden oder Rechtsstreitigkeiten) nicht übernehmen möchte

Tipps für eine erfolgreiche Nachfolgeregelung

  • Emotionale Distanz: Schau die Nachfolge als geschäftliche Entscheidung an, auch wenn familiäre Verbindungen bestehen.
  • Einbindung von Experten: Ziehe Berater für Finanzen, Recht und Steuern hinzu, um eine umfassende Planung zu gewährleisten.
  • Klare Zieldefinition: Legen deine persönlichen Ziele fest – möchtest du z.B. weiterhin beratend tätig sein oder dich vollständig zurückziehen?
  • Flexibilität bewahren: Plane alternative Szenarien, falls der favorisierte Nachfolger abspringt oder sich die Marktbedingungen ändern.

Fazit: Sichere die Zukunft deines Unternehmens

Die Nachfolgeregelung ist ein komplexes Thema, das Weitsicht und strategische Planung erfordert. Mit einer frühzeitigen und gut durchdachten Planung kannst du den Fortbestand deines Unternehmens sichern und gleichzeitig Konflikte vermeiden.

Foundera unterstützt dich dabei mit umfassender Beratung zu Handelsregisteränderungen, Mutationen und Neugründungen. Kontaktiere uns, um deine Nachfolge professionell und effizient zu regeln.